Graue Nachcon 2025 – Trauerfeier und Gerichtsverhandlung

Im schönen Mittelalterdorf „Bokenrode“ in Fürstenberg fand vom 29.-31.08.2025 die Graue NachCon statt.

Anreise

Das Trio!

Am Freitagnachmittag reisten wir zu dritt an: Olek, Reingardt und die Baroness Nataliya. Oleks Transporter war leider immer noch defekt, sodass wir uns in Reingardts Opel Corsa quetschten. Dies bedeutete auch, dass wir uns alle drei einschränken mussten, was unser Gepäck betraf…aber wir haben es hinbekommen^^

Freitagabend – Trauerfeier für Emma Septimus

Emmas kleiner Schrein, inklusive ihrer Motte  - © by Brea

Die Con begann mit einer Trauerfeier für Emma. Eigentlich war eine Kunstausstellung geplant, jedoch wurde diese letztendlich in eine Ausstellung von Emmas Kunstwerken umgewidmet. Sie fand im hinteren Teil des Dorfes, etwas abgelegen statt. Der Raum war sehr voll, viele waren nur für die Trauerfeier angereist.

Die Graue Priesterin der Zeit Mia eröffnete die Feier. Sie teilte ihre persönliche Sicht auf Emma und auch, dass Emma vom Grauen geholt wurde und nun in seinen Reichen weiterforschen kann.

Pater Luicatus sprach darüber, wieviel Emma ihn in seinem Selbstvertrauen gestärkt und in die richtige Richtung geschubst hatte.

Die Selunepriesterin Elise erzählte auch ihre ganz eigene Sicht auf Emma und hatte extra für sie ein Lied geschrieben.

Auch Giacomo von den Kinetikerin, sang und spielte Gitarre.

Die Feier endete damit, dass jeder eine kleine Nachricht auf eine gefaltete Motte aus Papier schreiben konnte und diese ins Feuer werfen konnte um sie an Emma zu schicken.

Ich habe sicherlich einige Sprechbeiträge vergessen, aber es war eine wunderschöne Zeremonie und dem Andenken von Emma würdig.

Wir saßen alle noch bis spät in der Nacht bei Kaffee und Kuchen zusammen, denn gerade Kaffee war Emmas Leibgetränk und man sah sie sehr oft mit einem Kaffeebecher in der Hand.

Dort lernte ich auch einen Herrn und eine Dame der Morkaner kennen, zu denen ich sicher spätestens auf dem nächsten Drachenfest Kontakt aufnehmen werde 🙂

Samstag

Hauptplot

Olek und Reingardt bewachen die Rätselnden in der Taverne  - © by Brea

Der Tag begann damit, dass ein Einwohner der Stadt Buch plötzlich eine Sanduhr auf seinem Nachttisch fand, gleichzeitig war seine Taschenuhr stehen geblieben und defekt.

Die vorhandenen Magier, machten sich daran diese zu analysieren. Das einzige was alle rausfanden war, dass irgendetwas fehlte.

Nach und nach fand man weitere Gegenstände, in Ganz Buch verteilt: Unter anderem mehrere Manuskripte, Steine mit Eulensymbol, ein Fächer, sowie eine Karte des Grauen Lagers von vor einigen Jahren und eine Meinungsumfrage aus dem gleichen Jahr.

Mehrere kleine Rätsel mussten gelöst werden: Wörter in einem der Manuskripte über die Schöpfungsgeschichte der ersten Drachenwelt mussten ausgezählt werden um einen Satz zu ergeben. Über den Fächer musste gepustet werden, damit sich Buchstaben darauf zeigen. Auf der alten Karte des Grauen Lagers war eine Gruppierung falsch eingezeichnet, der „Strom der Zeit“.

Schöffenauswahl

Die Schöffen  - © by Brea

Am frühen Nachmittag wurde verkündet, dass es eine Gerichtsverhandlung geben sollte. Tha’Risha, die graue Paladina, sollte für ihr Verhalten im letzten Drachenfest verurteilt werden. Die Anklage führten die Kinetiker, welche auch Tha’Risha an einer Kette herumführten und verwahrten.

Während ich mit weiteren Graulageristen beim Rätsel um das Manuskript über die Entstehung der ersten Drachenwelt saß, wurden für die Verhandlung Schöffen gesucht, worauf mich Reingardt hinwies. Natürlich meldete ich mich gerne dafür. Es meldeten sich weiterhin zwei der Kinetiker, sowie eine Magd, die Advokatin Nerede Horanthe von Aralzin und ein Magier.

Um unsere Unvoreingenommenheit zu ergründen, wurden wir alle einzeln von einer kleinen Jury befragt. Erst wurde geschaut, ob man mehrere Seelen in sich trägt, dann wurde ich von einer Raja-Hohepriesterin mit einem Wahrheitszauber belegt. Die Fragen waren, was man erwarten konnte: Wieviel wusste ich von dem Fall der verhandelt wurde? Wie stehe ich zu Tha’Risha? Wurde ich beeinflusst oder unter Druck gesetzt? Könnte ich mich zur Wehr setzen, wenn so ein Fall eintreten sollte? Warum habe ich mich als Schöffe gemeldet?

Nach meiner Befragung wurde ich zunächst wieder entlassen, und kurz darauf wurde das Ergebnis der Schöffen-Prüfung verkündet: Die beiden Kinetiker hatten die Prüfung durch die Jury nicht bestanden. Man stufte sie als zu voreingenommen gegenüber Tha’Risha ein.

Gerichtsverhandlung

Die beiden Wachen aus dem Stählernen Lager und die Angeklagte - © by Brea

Tha’Risha selbst erhielt eine Advokatin aus dem Goldenen Lager als Verteidigung, eine ruhige, sehr bestimmte Frau, die sich sichtlich bemühte, den Überblick zu behalten, während die Kinetiker die Bühne betraten. Bewacht wurde Tha’Risha durch zwei Kämpfer aus dem Stählernen Lager. Die Verhandlung fand in der Taverne statt und wurde von Bürgermeister Vilk geleitet. Schriftführer war der in Buch lebende Schreiber.

Die Anklage wurde von der Kinetikerin Lys vorgetragen – mit vielen Emotionen und großer Anspannung. Vorgeworfen wurden Tha’Risha mehrere Vergehen, die sämtlich auf dem letzten Drachenfest stattgefunden haben sollen:
Sie habe bei Lys einen Seelenanker gesetzt, zwei graue Bewahrer verflucht, mehrfach damit gedroht, ihre eigene Tochter umzubringen, und darüber hinaus ihren heiligen Eid als Paladin des Grauen Lagers gebrochen.

Jeder einzelne Vorwurf wurde im Detail durchgesprochen. Zeugen wurden aufgerufen, Nachfragen gestellt, und der Druck auf Tha’Risha schien mit jeder Minute zu steigen.

Als sie schließlich selbst befragt wurde, gab Tha’Risha zu, erneut dem Chaosgott Tzeentch verfallen zu sein. Sie gab weiterhin offen zu, dass sie ihre Tochter dem Chaosgott opfern wollte. Es war nicht das erste Mal, dass sie vom Weg abgekommen war. Bereits viele Jahre zuvor, war sie schon einmal eben jenem Gott verfallen. Sie musste damals durch Kupferne Priester gereinigt werden.

Die Kinetiker legten weiterhin ein Tagebuch und eine Namensliste vor, welche zeigen sollten, wie weit Tha’Risha dem Chaos zugewandt war. Das Tagebuch war voller Symboliken und Sprüche des Chaosgottes, die Liste sei wohl eine Liste von Menschen, die Tha’Risha in ihren eigenen Landen umbringen ließ oder lassen würde.

Besonders irritierend war die Aussage der Kinetiker über die Ereignisse rund um Tha’Rishas Tochter:
Durch Traumreisen hätten sie das Mädchen „gerettet“, indem sie sie entführten und seitdem an einem unbekannten Ort festhalten würden. Auf die Frage, ob die Tochter das überhaupt gewollt hatte, kamen nur ausweichende Antworten.
Mehrfach rutschte Lys außerdem heraus, dass sie keinerlei Problem darin sähe, Tha’Risha zu foltern, um sie wieder auf den Grauen Pfad zurückzuzwingen – was viele Anwesende, vor allem uns Schöffen, sichtlich verstörte. Bis jetzt wurde Tha’Risha auch in dem Keller ihres Hauses in einer Art magischem Käfig verwahrt.

Uns wurde grob auf Nachfrage erklärt, was ein Seelenanker ist. Dieser bewirkt, dass die beiden durch den Anker verbundenen Menschen, auch in ihrer Lebenskraft verbunden sind. Wenn eine Person stirbt, so stirbt auch die andere.

Ein weiterer Punkt, der die Situation nur weiter eskalierte:
Noch bevor der Seelenanker gesetzt worden sein soll, hatte Lys aufgrund eines anonymen Drohbriefes, welchem angeblich das Blut und alte Chaos-Symbole von Tha’Risha beigelegt waren – eine „Leine“ angefertigt. Offenbar ein Werkzeug, um Tha’Risha zu foltern, falls nötig. Spätestens da wechselten einige Anwesende die Seite ihrer Sympathien.

Zeugenaussagen folgten:
Die Zwielichtwächterin Mairi berichtete von einem Gespräch, in dem Tha’Risha sich offenbart habe, wieder Angst vor einem erneuten Chaosverfall zu haben.
Pater Luicatus schilderte seine Erfahrungen mit einem der verhängten Flüche: Beim Wort „Gemeinschaft“ habe er unerträgliche psychische Schmerzen erlitten. Seine Stimme bebte, während er sprach.

Als der letzte Zeuge vernommen war, zogen wir Schöffen uns gemeinsam mit dem Bürgermeister Vilk und dem Schreiber zurück in die hintere Taverne um dort ein Urteil zu fällen.

Später erzählte mir Reingardt, dass einer der Kinetiker, der im Publikum saß, ständig seine Pistole während der Verhandlung in der Hand hatte. Von seinem Sitz aus, war ich aber in der direkten Schusslinie auf Tha’Risha. Brea, die Borongeweihte, wies Reingardt auf diesen Umstand hin. Dieser stellte sich also recht nah an den Kinetiker und zückte seine Langaxt. Diese Drohung nahm der Kinetiker war und steckte schleunigst seine Waffe weg 🙂

Urteilsfindung

Schreiber aus der Stadt Buch und Bürgermeister Vilk - © by Brea

Wir gaben uns nur anderthalb Stunden Zeit für unsere Beratung; es war bereits später Nachmittag, und die Verhandlung durfte sich nicht unendlich hinziehen. Zum Glück lagen uns Abschriften der Grauen Gesetze vor. Diese stellten klar:
Nichts, was nicht zwischen Graulageristen geschah, gehört vor ein Graues Gericht.
Und: Der Tod ist immer nur der allerletzte Weg der Bestrafung — denn aus dem Tod kann niemand mehr lernen.

Wir waren fünf vollkommen unterschiedliche Personen:
Eine Magd, der Bürgermeister (zugleich Alchemist), ein Magier, ich als Baroness – und die Advokatin als juristische Stimme. Fünf Lebenswege, fünf Weltanschauungen. Und trotzdem mussten wir zu einem gemeinsamen Urteil gelangen.

Wir gingen alles Punkt für Punkt durch:

Die Leine
Da sie vor dem Setzen des Seelenankers erschaffen worden war, konnten wir hier nur auf Notwehr oder zumindest präventive Schutzmaßnahme entscheiden. Keine Verurteilung.

Die Verfluchung der zwei Grauen Bewahrer
Hier waren wir uns schnell einig: schuldig.
Der Schaden war real, die Zeugenaussage klar.

Die Drohungen gegen ihre Tochter
Problematisch: Die Tochter gehört nicht zum Grauen Lager.
Darüber hinaus blieb es bei einer Drohung, dies ist noch keine Straftat. Genau wie die ominöse Namensliste fiel auch dieser Punkt in den Bereich „nicht verurteilbar“. Wir entschieden uns gemeinsam für eine Enthaltung.

Bruch des Paladineides
Unvermeidbares Schuldeingeständnis:
Wer zwei Graue Bewahrer verflucht, bricht damit seinen Eid.
Auch hier: schuldig.

Schließlich suchten wir nach einer Strafe, die weder blind Rache nahm noch das Risiko ignorierte. Unsere Lösung: Tha’Risha sollte in der Stadt Buch, hier auf der Grauen Insel Sapientia, in einem speziell erschaffenen Käfig festgesetzt werden — gefertigt von den Kinetikern selbst, um jede Flucht zu verhindern. Die weitere Rehabilitation sollte nicht in den Händen einer einzigen Fraktion liegen, sondern von einem Gremium beschlossen werden: mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Institutionen des Grauen Lagers, inklusive der Kupfernen Priesterschaft.

Die Leine sollte ebenfalls diesem Gremium übergeben werden um einen Machtmissbrauch zu verhindern und als allerletzte Möglichkeit des Schutzes, falsch Tha’Risha entkommen sollte.

Urteilsverkündung

Lys und Vilk bei der Urteilsverkündung, noch lachen sie - © by Brea

Als Bürgermeister Vilk auf dem Marktplatz das Urteil verlas, kochte die Stimmung sofort über.
Die Kinetiker reagierten mit offenem Hass — sie verstanden nicht, wie man trotz der Vergehen nicht zur Todesstrafe greifen konnte. Geschrei, Wutschnauben, teilweise Drohgebärden. Bürgermeister Vilk versuchte standhaft dagegenzuhalten, doch die Emotionen schlugen hohe Wellen.

Schließlich zogen die Kinetiker wutentbrannt ab — trotzig, mit finsteren Blicken. Es war klar, dass dieses Urteil eine tiefe Wunde hinterlassen würde.

Im späteren Abendprogramm gab es dann erste Versuche zur Mediation durch mehrere vernünftigere Köpfe. Doch die Fronten blieben hart. Und ich selbst fragte mich, ob das Gericht wirklich Frieden geschaffen hatte — oder ob dies nur der Anfang eines neuen Konflikts sein würde.

Ausklang

 Mit der Advokatin in der Taverne - © by Brea

Kurz nach der Urteilsverkündung wurde ein großes Ritual mit allen gefundenen magischen Gegenständen und gelösten Rätseln gemacht. Der Graue Drache ist ihnen erschienen und gab ihnen eine kleine Weisheit mit. Leider war ich nicht dabei 😉

    Der restliche Abend verlief im Vergleich zur Verhandlung erstaunlich ruhig.
    Zumindest… zunächst.

    Es kam zu einer kurzen Schießerei — jemand schoss auf Tha’Risha und tötete sie tatsächlich. Doch kaum war die Paladina tot, brach auch Lys zusammen: Der Seelenanker riss sie mit ins Jenseits. Glücklicherweise griffen die Zwielichtwächter ein und konnten beide wieder zurückholen.

    Danach beruhigte sich das Treiben wieder. Ich führte lange, angenehme Gespräche mit den grauen Advokaten, die im Gegensatz zu den Kinetikern bemerkenswert besonnen waren. Sie zeigten mir sogar ihre Abschriften der Lagergesetze — eine kleine juristische Schatzsammlung. Besonders die Regeln des Orklagers blieben mir im Gedächtnis: simpel formuliert, aber erstaunlich klar und klug. Ich musste mehrfach schmunzeln.

    Eine stillgelegte Bäckerei in der Stadt bereitete uns allerdings Sorgen. Immer wieder tauchte dort derselbe Brief auf:
    Ein schwarzer Handabdruck, darunter die Worte „We know“.
    Ich wohnte der Dame von der Grauen Ordonanz und einer Magierin aus dem Schwarzen Lager bei, wie sie versuchten, in einem Ritual Antworten zu erhalten. Doch die Drachen schwiegen leider. Vielleicht war wirklich nichts Magisches an den Briefen.

    Zwischendurch bot sich dann eine amüsante Ablenkung: Freundschaftliche Kämpfe zwischen einem der beiden Stählernen und dem Khajiit-Händler Fenris. Der Stählerne hatte einen auffälligen roten Puschel an seiner Mütze, den der Khajiit – als katzenartiger Mensch – mehrfach zu erhaschen versuchte. Ihre Kämpfe waren spektakulär anzusehen: schnell, geschickt und mit einer großen Portion Humor. Ich habe viel gelacht, und es tat gut, nach all dem Ernst auch solche Momente zu erleben. 🙂

      Am späten Abend gab es dann auch noch ein Duell zwischen zwei der Kinetiker. Beide wurden verletzt, aber niemand tödlich.

      Am Morgen hatte mir Bürgermeister Vilk schon einen Brief von dem Magier FateAz übergeben, der wohl bei ihm wohnte. Endlich hatte ich dann am späten Abend Zeit mit dem Bürgermeister darüber privat zu reden. Dieser erklärte mir, dass er sehr gerne nach Karkas migrieren würde…Fähige Alchemisten kann man in Karkas immer gebrauchen 😉

      Gegen, ich glaube, 3 Uhr verzogen wir uns dann alle ins Bett. Es war eine schöne kleine Con gewesen. Und eine sehr schöne Trauerfeier.

        PS: Entschuldigt, dass dieser Bericht so lange auf sich warten ließ – ich musste einige Dinge erst verdauen, bis ich sie niederschreiben konnte.

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